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Intim mit Wiesen-Klee


Auf dem grünen Teppich haben wir unsere zweite Explorationsreise in die Landschaft hier am Bodensee verbracht. Inmitten von grauen Regentagen war für unseren Samstag der Himmel wieder blau. Windig war es auch und das hat gut gepasst, weil wir die meiste Zeit nah am Boden verbracht haben.


Da unten angetroffen haben wir exotische Erscheinungen. David begegnete einer Blume, um die herum sich vier Männchen an den Händen halten. Anja war fasziniert von einem Gewächs, das aussah wie ein kleiner Brokkoli. Jasmin fand einen stacheligen Drachenrücken wie für sie gemacht und ich verliebte mich in knallrote und klebrige Apfelrosen-Fühler. Nicht weniger beeindruckt haben uns aber auch die „Stink-Normalen“ unter den Blümchen. Jutta bekam klare Ansagen von der Gänseblume und Matthias wurde von seiner offensichtlichen Connection zum Wiesen-Klee mächtig überrascht.


Nachdem wir uns alle echt intim mit einem Gewächs auseinandergesetzt, uns wirklich innig an es angenähert hatten (die intelligenten und feinen Fragen von Linde Baumgartinger – unserer erfahrenen Begleiterin an diesem Tag haben uns dabei geholfen) waren wir hungrig.


Wie bei einem Spaziergang über einen bunten Marktplatz sind wir durch die wilden Wiesen voller Wildkräuter gewandert, haben verkostet und gesammelt, dann geschnipselt und in frischen Quark hineingerührt. Und am Ende - genossen. Der grüne Teppich war jetzt auch in uns drin. Ein bisschen kitzlig hat sich das angefühlt. Lebendigisierend, könnte man sagen.

Vollgegessen und von fünf Stunden Wind und Sonne so richtig schön weich geknetet, lagen wir dann am Nachmittag alle flach in der Wiese. Linde hat uns währenddessen eine Geschichte erzählt.


Es war die Geschichte von den Pflanzen und wie sie aus dem Wasser kamen und von Algen zu Moosen und schließlich zu Farnen wurden bis sie unseren ganzen Planeten grün gemacht haben. Während wir so da lagen, Augen zu, Farne in der Hand zum Fühlen, haben wir vielleicht das Wichtigste des Tages begriffen: Das Leben auf dieser Erde funktioniert nur, weil alle Lebewesen miteinander in Austausch stehen. Die bunte Vielfalt und die Fülle auf unserem wunderschönen Planeten, hat vor einer Ewigkeit im Urmeer begonnen, als ein Lebewesen sich mit einem anderen zusammengetan hat.



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