top of page

Fragen an einen Fluss

Angenähert haben wir uns der Leiblach ganz still und leise. Barfuß und mit wachen Sinnen über wurzelige Erdwege sind wir hinuntergestiegen zum Flussbett. Wie ein Fuchs, der schleicht und nicht gehört wird, weil er selbst möglich viel hören will. Unten am Wasser hat uns der Reiher trotzdem bemerkt. Zack war er weg. Die Enten ließen sich nicht stören.


Bei unseren Forschungsgängen barfuß durch das Wasser hatten wir viele Fragen im Gepäck. Nicht alle konnten wir abschließend beantworten. Das war auch nicht weiter schlimm. Über den Göttinnenwasserfall strömte das Wasser, es toste und rauschte und wir verfielen in ausgelassenes Freudengeschrei. Mit Fragen in der Hosentasche leben ist aufregender als mit Antworten. Wir haben unsere Tutti Frutti und Karamell-Gutzle gefuttert und uns der – im Inneren sehr wohl noch vorhandenen – kindlichen Freiheit hingegeben.


Wir haben Steinmännchen gebaut, sind ins Wasser gehüpft, haben gesungen, viel Blödsinn geredet, uns Riesenurwaldblätter als Hut aufgesetzt, mit wilden Jungs geflirtet und Blumenkränze geflochten. Erst als wir am Abend wieder barfuß bei unseren Autos angelangten, haben wir bemerkt, wie hundemüde wir eigentlich sind.


Vielleicht lebst du ja auch nahe der Leiblach oder es gibt einen anderen Fluss ganz in deiner Nähe, zu dem du unsere Fragen mitnehmen magst. Wenn ja, dann vergiss nicht, auch ein paar Gummibärchen einzustecken für den Zeitpunkt, wenn du den Fluss sagen hörst, dass du diese dummen Fragen endlich wegtun sollst...und jetzt besser anfängst dich zu vergnügen.


Mein allerliebstes Flussspiel: Am Ufer entlang hopsen, mit dem Blubbern mitsingen und kleine bunte Steinchen aufs genaueste inspizieren.


Comments


bottom of page