Ich war heute kurz draußen, mein täglicher Gang zum Komposthaufen.
Die Sonne kam raus und da hab ich ganz nebenbei mitbekommen, dass die Vögel auch da sind und ihren Geschäften nachgehen. Und plötzlich hat es klick gemacht und ich dachte mir „na warte mal, das ist aber doch keine normale Geschäftigkeit, die ich da höre, das ist doch ein Alarmruf“. Das war ein Freudenmoment!
Da habe ich in den paar Stunden im Wald mit den Anderen doch tatsächlich meine communication skills weiterentwickelt. Und gleich hab ich mir dann Gedanken gemacht, was den Vogel wohl so stören könnte. Ich habe es nicht rausgefunden, dafür muss ich mich im stillen Fuchsgang noch üben. Trotzdem fühlte es sich super an, weil ich sie jetzt wirklich schon ein ganzes Stück besser verstehe, meine Gartenmitbewohner.
Morgen, wenn ich wach bin, gehe ich als erstes raus und setze mich eine Weile zum Komposthaufen unter die Esche. Ich nehme mir eine Wärmflasche mit und eine Tasse Tee. Ich will rausfinden, ob die Vögel im November zur gleichen Zeit aufstehen wie ich.
Mein Garten ist ein anderer Ort geworden, seitdem ich ihn nicht mehr nur durch meine, sondern auch durch Vogelaugen sehen kann.
Was wir mit Niclas Lieb im Pfänderwald gelernt haben ist essentiell: Wenn man andere verstehen will, muss man erstmal wirklich zuhören können. Das gilt für Menschen, Tiere und Pflanzen. Nur weil ich mein Gegenüber nicht auf Anhieb verstehe, heißt das nicht, dass es mir nichts zu sagen hat. Ganz im Gegenteil.
Comments